Verantwortliche:
Julia Unkelbach hat nach dem Abitur zunächst Meteorologie studiert, bevor sie in Bremen 2012 ihren Bachelor in Geographie und in Hannover 2015 ihren Master in Landschaftswissenschaften erwarb. Im September 2019 hat sie ihre Dissertation mit dem Thema „Studies on vegetation-, fire-, climate- and human history in the mid- to late Holocene – a contribution to protection and management of the forest-steppe-biome in the Mongolian Altai“ erfolgreich verteidigt. Im Rahmen ihrer Promotion konnte sie bereits Erfahrungen bei der Rekonstruktion von Paläovegetation trockener Gebiete und der Interaktion von Mensch und Umwelt in Vergangenheit und Gegenwart sammeln. Da sie diese Themen im Studium schon besonders fasziniert haben, sind ihrer hauptsächlichen Forschungsgebiete die Paläoökologie und die Palynologie.
Angewandte Methoden:
Die Paläoökologie ist die Lehre von fossilen Ökosystemen und deren Lebensgemeinschaften. Es geht hauptsächlich darum, den Zusammenhang von Umwelt, Klima und menschlichem Einfluss anhand der Umwelt- und Klimaveränderungen der Vergangenheit zu rekonstruieren. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf deren Wechselwirkungen miteinander ziehen, die von Bedeutung für die Beurteilung zukünftiger Klima- und Vegetationsentwicklungen sind. Unerlässlich für die Paläoökologie sind „natürliche Archive“, in denen Spuren früherer Vegetations- und Klimaveränderungen zu finden sind. Beispiele dafür sind Ablagerungen in Seen und Mooren, aber auch das Gletschereis in Grönland. Aus ihnen werden Bohrkerne entnommen, dessen Material in festen Abständen beprobt, C14-datiert und je nach untersuchtem Proxy im Labor aufbereitet wird.
Unter Palynologie versteht man die Analyse von rezenten und fossilen Palynomorphen (Pollen, Sporen und weiteren Mikrofossilien). Wegen der großen Resistenz der Palynomorphen gegenüber Druck und Wärme, können diese auch noch nach sehr langer Zeit identifiziert, meist sogar auf ihre Art genau bestimmt, und so zur Rekonstruktion vergangener Vegetation genutzt werden. Im Rahmen des UmWeltWandel-Projektes sollen neben den Palynomorphen auch Holzkohle und Phytolithe zur Vegetations- und Klimarekonstruktion untersucht werden. Die Untersuchung verschiedener, unabhängiger Proxies ist ein gutes Mittel, fossile Ökosysteme ganzheitlich zu betrachten und verschiedene Aspekte herauszuarbeiten.